Der Klang des Ahorn

leicht, verspielt und doch bodenständig…

Der nächste Baum den ich euch gerne etwas näher vorstellen möchte ist der Ahorn. Oft begegnen uns der Ahorn an Feld und Wiesenrändern und doch scheint er uns unscheinbar. Für mich spiegelt er Leichtigkeit und mit seinen im Wind sich spielerisch bewegenden Blättern Luftigkeit wieder, aber auch etwas geheimnisvolles und zugleich bodenständiges.

Ein Baum der Wandlung…

In Mitteleuropa ist er mit drei Arten vertreten, dem Feld-, Spitz- und Bergahorn. Weltweit dürften es wohl um die 150 verschiede Arten sein. Der Feldahorn kommt gut auch auf kargen Böden zurecht und benötigt eher wenig Licht. Er passt sich seiner Umgebung an und stellt kaum Ansprüche. Ab 700 Metern Höhe wird er dann von anspruchsvollerem Bergahorn abgelöst. Seine Rinde ist ist am jungen Baum glatt und grau und die Borke wird zunehmend rissiger, so das man den Ahorn auf den ersten Blick auch einmal mit einer Platane verwechseln kann.

Im höherem Alter setzen sich Moose und Flechten ab und lassen ihm so sein mystisches Aussehen verleihen. Auch beeindruckt er im Herbst mit seiner Farbenpracht. Mit seinen Wurzeln wächst er gern tief in den Boden und bietet auch bei starken Stürmen guten Halt. Aber auch Geröllfelder und alpiner Untergrund stellen für ihn kein Hindernis dar und er lässt seine Wurzeln in die Breite ausdehnen. Kleine Wunden z.B. durch Steinschlag verkraftet er mühelos und sie schließen sich schnell. Bei großen Wunden verblutet er regelrecht und kann diese nicht mehr heilen.

Ares und das Trojanische Pferd…

In Griechenland war sein Ansehen nicht so verbreitet und spricht nicht von Leichtigkeit und Heiterkeit des Lebens. Er wurde dem Kriegsgott Ares geweiht und auch das trojanische Pferd, welches Eng mit Krieg und Verrat in Verbindung steht, soll aus dem Holz des Ahorn gefertigt worden sein.

Ahorn Früchte

Sitz von Feen, Elfen und Götter…

Für unsere Vorfahren war der Ahorn ein geschätzter Baum und wurde auch oft an Hainen und Kultstätten gepflanzt. Sie waren der Meinung, das es sich beim Ahorn um einen Baum aus der Anderswelt handelt und so konnte er an diesen Orten Aufenthalt für die Wesen bieten und die Energien der anderen Welt verstärken. Mit seinem hellem Holz stand er für Reinheit und sollte Ruhe und Gelassenheit bringen und helfen die Gedanken zu klären. Seine Blätter, die ebenso wie die menschliche Hand fünffingig ist, deutet man als ein Zeichen für seine Verbindung zum Menschen. Ihm wurde nachgesagt, die Kraft zu besitzen vor Dämonen und andere ungebetene Wesen der Anderswelt zu schützen und sogar Blitzschlag fernzuhalten. So wurden Ahornzweige an Türen und Fenstern befestigt um diese Kräfte zu nutzen. Heute noch werden gerne Türschwellen aus dem Holz gefertigt.

Auch glaubte man, das die Götter, Feen und Elfen, die mit dem Ahorn verbunden waren schöne Träume bringen können. Um sie stehst milde zu stimmen und nicht den Zorn eines verstimmten Ahorn auf sich zu ziehen, gab man ihnen Gaben, welche sie erfreuen sollen…dies geschah meist in Form von Bier. Dieser Brauch ist auch heute noch sichtbar, denn Gaststätten besitzen auch heute noch oft ihr Interieur aus Ahorn.

Ein Baum voll Harmonie…

Die Kelten bauten aus Ahornholz Harfen und andere Musikinstrumente, denn sie erhofften sich Klänge wie aus einer anderen Welt. Noch heute ist auf dem irländischem Wappen eine Harfe abgebildet und Musikinstrumente werden gerne aus Ahorn gefertigt. Diese sollen einen besonders klaren und sauberen Klang besitzen, welcher mit vielen harmonischen Obertönen begleitet ist. Auch so steh der Baum für Harmonie und Klang.

Wenn man selbst das Gefühl hat, das einem die Erdung fehlt, man sich schutzlos fühlt oder die von außen auf einem einströmende Energie zu viel Kraft rauben, kann der Ahorn vielleicht mit seiner Harmonie unterstützen. Nicht nur hochsensible Menschen profitieren davon, wenn sie sich in ihrer Wohnung mit Möbeln aus Ahorn umgeben. Und warum nicht bei der nächsten Meditation die Einstimmung mit dem Schlag von Klanghölzern (Claves) aus Ahornholz einläuten? Damit kann man sich, ähnlich wie beim Schlag eines Gongs, abgrenzen und baut gleichzeitig eine gute Schutzatmosphäre auf.

In der Küche trägt der Ahorn kaum große Bedeutung. Seine Blätter wurden früher vergoren als eine Art Sauerkraut und sonst eher als Viehfutter genutzt. Bekannter ist hingegen der Ahornsirup, der besonders in Kanada eine große Rolle spielt. Dabei wird der Stamm angebohrt und der süße Baumsaft fliest heraus. Im Gegenzug leisten Ahornbäume jedoch einen großen Beitrag zum Insektenschutz, indem sie mit ihrem vielem Nektar Bienen und andern Insekten Nahrung bieten.

Ahorn Herbst

Keltisches Baumhoroskop…
11.04. – 20.04. und 14.10. – 23.10.

Der Ahorngeborene ist kein alltäglicher Mensch der in der Menge untergeht. Oft sticht er durch Phantasie und Originalität – ob im Guten oder im Schlechten – aus ihr herausragt. Schüchtern und zurückhaltend besitzt er doch auch einen großen Ehrgeiz, Stolz und Selbstachtung.

Er strebt nach neuen Erfahrungen und oft sucht er ein Leben lang nach dem Sinn des menschlichem Daseins. Dabei ist er oft am Puls der Zeit und stellt sich mutig neuen Herausforderungen. Er zeigt sich dabei keinesfalls Egoistisch, sondern seine Großzügigkeit und Offenheit macht ihm sehr sozial. Oft auch etwas scharfzüngig und blitzgescheit wird es ihm aber so nie Langweilig. Er spottet sehr gerne, ist auch manchmal in sich selber verliebt und hat es gern, wenn man von ihm spricht. Für Schmeicheleien ist er durchaus empfänglich aber er kann, soweit es notwendig ist auch sehr bescheiden leben.

Der Ahorn brauch seine Freiräume und man sollte ihm nicht all zu viel übel nehmen. Eigentlich von stabiler Gesundheit, ist sein Allgemeinbefinden nicht immer das Beste und auch nervlich ist er nicht sonderlich belastbar.

 

 

 

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